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Weingut Rainer Schnaitmann

Weingut Rainer Schnaitmann

Tech-Unternehmen fangen in der Garage an, Winzer in der Scheune. Abgesehen davon hat Rainer Schnaitmann alle Klischees vermieden und ist eigensinnig an die Spitze der Württembergischen Winzer gestürmt. Eine echte Erfolgsgeschichte.

 

Rainer Schnaitmann – Spitzenweingut in Württemberg

Es gehört generell Mut dazu, ein Weingut zu gründen. Doch wer mit drei Hektar Rebfläche und einer Scheune inklusive kleinem Keller in Württemberg anfängt – der nicht gerade schillerndste Fleck auf der Landkarte deutscher Spitzenweine – zeigt viel Courage. Dass sich der Ruf der Württemberger Weine seither enorm verbessert hat und Werner Schnaitmann dafür in hohem Maße mitverantwortlich ist, gehört ebenfalls zu dieser Winzer-Erfolgsgeschichte.
Als ehemaliger Architekturstudent und angehender Winzer lernte er Neuseeland, Südtirol und den Blick über den Tellerrand kennen. 1997 war es dann so weit: Schnaitmann pachtete von seinem Vater drei Hektar Weinberge. Gleich sein erster eigener Jahrgang, ein Spätburgunder aus der VDP Große Lage Fellbacher Lämmler, wurde im Gault Millau gelistet und mehrfach ausgezeichnet. Der nächste Meilenstein war 2006 die Aufnahme in den Verband Deutscher Prädikatsweingüter (VDP), nur neun Jahre nach der Gründung des Weinguts. Das hatte zuvor noch niemand geschafft! Seitdem hat Rainer Schnaitmann seine Rebfläche durch Zukauf sukzessive auf 26 Hektar erweitert. Direkt südlich von Fellbach im Remstal bewirtschaftet er fünf Lagen, wenige Kilometer weiter östlich in Weinstadt eine weitere.

Die Weinregion Württemberg und das Remstal

Württemberg ist Rotweinland. Auf über 70 % der gesamten Rebfläche von etwas über zehntausend Hektar wird Rotwein angebaut, vorwiegend Trollinger. Werden Weine wie Spätburgunder oder Cabernet Sauvignon als elegant, komplex oder edel beschrieben, so ist das Attribut, mit dem der Trollinger am häufigsten bedacht wird: süffig. Dass man damit keinen erfahrenen Weinkenner begeistern kann, liegt auf der Hand. Auch die zweithäufigste Rebsorte, der Lemberger, auch Blaufränkisch genannt, hatte lange Zeit keinen guten Ruf. Anders der Spätburgunder, der in Württemberg längst zu beachtlicher Qualität gereift ist.

Knapp 80 Kilometer östlich von Stuttgart erstreckt sich das Remstal. Hier ist fast die Hälfte aller Spitzenwinzer Württembergs zu Hause. Gute Böden, geschützte Hanglagen und ein warmes Mikroklima begünstigen hier den Weinbau.

Die Lagen des Weinguts Rainer Schnaitmann im Remstal

Das Remstal weist eine enorme Vielfalt an unterschiedlichen Böden auf: in den unteren Talbereichen oft stark kalkhaltiges Gestein, dann Sandstein und Buntmergel, dazu Kieselsandstein und in den Höhenlagen heller Stubensandstein. Dazu kommen Höhenunterschiede von über 300 Metern. Ideale Voraussetzungen für den Anbau verschiedenster Rebsorten. Womit wir wieder bei Rainer Schnaitmann wären. Er baut Spätburgunder, Trollinger, Lemberger, Merlot, Cabernet Franc, Riesling, Sauvignon Blanc, Gewürztraminer und Grauburgunder an. Seine Lagen sind die VDP Ersten Lagen Goldberg und Schlossberg in Rotenberg sowie die VDP Großen Lagen Altenberg, Mönchberg, Götzenberg und Lämmer in Fellbach. Insbesondere sein Spätburgunder Großes Gewächs aus der Lage Lämmer hat Rainer Schnaitmann viel Beachtung eingebracht.

VDP Große Lage Lämmer in Fellbach

Diese Lage ist kesselförmig und nach Süden ausgerichtet. Der Weinberg erstreckt sich bis auf eine Höhe von 400 Metern und erreicht im oberen Bereich eine Steigung von bis zu 70 %. Hier wurzeln die alten Spätburgunder-Reben von Rainer Schnaitmann sowie Spätburgunder-Klone aus dem Burgund, Lemberger und Riesling.

Die Weine von Rainer Schnaitmann: regional & natürlich

„Jahr für Jahr konnte er die Qualität steigern, Jahr für Jahr haben uns seine Kollektionen besser gefallen. Dies gilt gleichermaßen für Weiß- wie für Rotweine.“ – Eichelmann (Deutschlands Weine 2022).

Die Weine von Rainer Schnaitmann zeichnen sich durch eine intensive und zugleich sehr feine Aromatik aus. Grundlage dafür ist neben der biologischen Bewirtschaftung der Weinberge die lange Maischestandzeit seiner Weine, die viele Aromastoffe aus den Schalen löst. Danach lässt er seine Weine lange auf der Vollhefe reifen und setzt nur selten neues Holz ein. So wird auch aus dem vormals belächelten Trollinger ein Wein von höchster Güte.

Schnaitmann Lämmler Lemberger Großes Gewächs

Der Beweis ist vollbracht: Aus Lemberger können hervorragende Rotweine entstehen. Dieses GG wird aus ganzen Trauben („whole cluster“) spontan vergoren, 18 Monate in gebrauchten Fässern ausgebaut und unfiltriert abgefüllt. Ein wilder, würziger Wein mit vielschichtigem Aromenspiel.

Schnaitmann Lämmler Spätburgunder Großes Gewächs

Von alten Spätburgunder-Reben stammt dieses Große Gewächs. Die Trauben werden im Ganzen spontan vergoren und anschließend über 18 Monate in 300-Liter-Fässern, die Hälfte davon aus neuem Holz, ausgebaut. Der Wein ist seidig, mit dichter Tanninstruktur und besitzt eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit.

Riesling Réserve von Rainer Schnaitmann

Die Trauben für die Riesling Réserve stammen aus den VDP Großen Lagen Lämmler, Götzenberg und Altenberg. Die Trauben werden im Ganzen gepresst und spontan vergoren. Es folgt ein dreijähriger Ausbau auf der Vollhefe im Edelstahltank und in gebrauchten Holzfässern.